Das genaue Gründungsdatum des Ordens ist nicht bekannt. Es dürfte aber zwischen 1118 und 1121 liegen. Schwierigkeiten der Datierung beruhen auf dem Stil der zeitgenössischen Urkunden.
Zu dieser Zeit war Jerusalem ein Anziehungspunkt für viele Pilger und Abenteurer aus Europa. Kurz nach dem ersten Kreuzzug stand der Seeweg offen. Die Straßen von der Küste ins Landesinnere waren jedoch sehr unsicher. Die zahlreichen Pilger in den bergigen Regionen der Strecke von Jaffa über Ramehleh nach Jerusalem zogen Räuber an. Der Großteil des Kreuzritter-Heeres war nach Europa zurückgekehrt, weshalb kaum Schutz vor Überfällen bestand. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren es Hugo von Payens, Gottfried von Saint-Omer und sieben weitere Ritter, die daher einen Orden gründeten, dessen Aufgabe es sein sollte, die Straßen des heiligen Landes für die christlichen Reisenden zu sichern. Die Ritter legten vor dem Patriarchen von Jerusalem ein Ordensgelübde ab. Neben den „klassischen“ Gelübden, die sich auf Armut, Keuschheit und Gehorsam bezogen, verpflichteten sich die Ordensbrüder jedoch zudem, den Schutz der Pilger sicherzustellen.
Der König von Jerusalem, Balduin II., überließ den Templern Gebäude seines ehemaligen Palastes, der auf dem Gelände des alten Tempels Salomos erbaut gewesen sein soll. Der Orden nannte sich daraufhin Ordo pauperi milites Christi templi Salomonis Hierosolymitani (Arme Ritter Christi vom Tempel Salomos zu Jerusalem), woraus sich dann die heute üblichen Namensgebungen Templer, Tempelritter, Tempelherren bzw. Templerorden ableiten.
Ab 1127 sind zunehmend Schenkungen von Landbesitz an den Orden zu verzeichnen, insbesondere in Frankreich, doch auch im Deutschen Reich, England, Spanien, Portugal und Italien. Ein nicht geringer Teil der Schenkungen wird auf den Einfluss von Bernhard von Clairvaux zurückgeführt, der Abt des gleichnamigen Zisterzienserklosters war. Bereits 1129 war der Ausbau der Al-Aqsa-Moschee zur Festung und zum Sitz der Templer abgeschlossen.
Am 29. März 1139 wurde die Organisation der Templer von Papst Innozenz II. durch die Bulle "omne datum optimum“ erneut bestätigt und der Orden direkt dem Papst unterstellt. Dadurch war er für weltliche Herrscher nahezu unantastbar.
Der erste Kriegseinsatz des Ordens anlässlich der Belagerung von Damaskus im Jahre 1129 endete in einem Fiasko. Zahlreiche – wenn nicht sogar die meisten – Templer fielen im Kampf. Die Reihen wurden jedoch wieder aufgefüllt, und bis zum Ende der Kreuzritterstaaten im Jahre 1291 nahmen die Templer an den meisten militärischen Aktionen teil. Wie die anderen Orden blieben die Templer vom Königreich Jerusalem unabhängig und wurden zu einer eigenständigen politischen Kraft.
Nach dem Fall Akkons, der christlichen Hauptstadt des Königreichs Jerusalem, am 18. Mai 1291 wurde der dortige Tempel noch zehn Tage verteidigt und brach dann, von den Truppen des Sultans unterminiert und einem Sturmangriff ausgesetzt, über den Verteidigern zusammen. Die zwei letzten Burgen auf dem Festland, die Festungen Tortosa und Athlit, wurden im August kampflos geräumt. Eine wasserlose Insel vor Tortosa, Ruad, blieb bis 1303 im Templerbesitz.
Etwa 15.000 Ordensmitglieder verwalteten um die 9.000 über ganz Europa verstreute Besitzungen (von denen aber nur ein geringer Teil eigenständige Komtureien waren). Zu den bekanntesten zählen die Siedlung Tempelhove, sowie die beiden „Hauptquartiere“, der Temple in Paris und die Temple Church in London.
1305 klagte der bei den Templern hochverschuldetete König von Frankreich, Philipp IV. genannt "der Schöne", den Templerorden bei Papst Clemens V. der Ketzerei an. Geschickt setzte er den aus Frankreich stammenden Papst, der seinen Amtssitz auch nach Avignon verlegt hatte, unter Druck, und drohte unter dem Vorwand angeblich vorhandener Kinder des Papstes mit einem Ketzerprozess gegen dessen Vorgänger und Mentor Bonifatius VIII., der bis 1303 Papst gewesen war. Auch drohte der König die Kirche Frankreichs abzuspalten, falls der Papst seine Unterstützung der Templer nicht einstelle ("stellte er sich vor die ketzerischen Templer – wäre er selber ein Ketzer").
Am 22. März 1312 löste Papst Clemens V. auf dem Konzil von Vienne (Frankreich) den alten Orden auf. Am 18. März 1314 wurde der letzte Großmeister des Templerordens, Jacques de Molay, zusammen mit Geoffroy de Charnay in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Quelle: http://www.templum-coloniae.de |